La Vida on Tour

Auf dem Wasser Zuhause
in der Welt zu Gast


Reise Dänemark 2019

Teil 2 

 


Um 18.50 Uhr sind wir an der Ansteuerung nach Travemünde. Hier macht dann unsere Bordkatze "Bärlein" die Bekanntschaft mit mit einem der Travemünde - Gedser Fährschiffe.

Für die kommenden vier Tage sind wir hier eingeweht und freuen uns über unseren sicheren Liegeplatz. Aber unsere Anwesenheit zu Hause wird erforderlich. So entschließen wir uns unseren Sommertörn zu verkürzen. Das geplante Schweden wird auf später verschoben. Am 17.7. machen wir uns auf den Weg nach Fehmarn. Bei ruhiger See durchfahren wir die Fehmarn Sund Brücke, nachdem wir die Schießgebiete unserer Bundeswehr umfahren mußten. Es ist noch früh genug für die Weiterreise und wir nehmen Kurs auf Travemünde.

Das Travemünder Maritim Hotel ist der officielle Ansteuerungspunkt für die von See kommenden Schiffe. Für die Nachtansteuerung von Travemünde zeigen starke Ansteuerungslichter auf dem Dach den Weg in den Hafen

Seit vielen Jahren eines der Wahrzeichen von Travemünde. Bei der Einfahrt in den Hafen sofort auf der linken Fahrwasserseite.

Wir fahren durch Travemünde und lassen den Trubel der Travemünder Woche hinter uns. Auf der Trave, zwischen Travemünde und Lübeck kennen wir einige schöne und ruhige Ankerplätze. Wir lassen da auch gerne einen Hafen aus. Sehr zur Freude unserer drei Bordkatzen, die im Hafen immer an die Leine kommen, damit diese keinen Stadtrundgang machen. Beim Ankern ist freie Bewegung angesagt. Für den "Wasserfall" haben wir einen großen Fischkescher immer griffbereit, aber bis heute noch nicht gebraucht. Respekt vor der See gilt auch für die Miezen.


Bei schönem Wetter eine Möglichkeit, dem Hafentrubel aus dem Weg zu gehen. Wir bleiben den kommenden Tag hier in der Ankerbucht Grosse Holzwiese.

 

 

 

 

Zum Ankern wird die La Vida an die Kette gelegt. Da darf dann auch schon einmal etwas mehr Wind kommen.


Einen Tag Pause zwischendurch gefällt auch den Katzen. Die Fellnasen haben schließlich auch Urlaub.


Am 19.7. um acht Uhr geht der Anker auf. Den Restweg nach Hause lassen wir gemütlich angehen. Um 10.20 Uhr kommen wir in Lübeck an. Auf einen erneuten Stadtspaziergang verzichten wir aus Zeitgründen. Der sogenannte Stadtgraben ist eine für uns mögliche Verbindung in den Elbe - Lübeck Kanal. Für viele sind die hier niederigen Brückendurchfahrten ein Problem. Bei uns passt bei der niederigsten noch immer eine Handbreit dazwischen. So bleibt uns der zeitaufwendige Weg über die Lübecker Hebebrücken erspart.


Der Lübecker Stadtgraben ist im Sommer für viele Lübecker eine große Badewanne.

 

Aber auch der Elbe - Lübeck Kanal hat einiges zu bieten. Der Kanal wird hauptsächlich von Sportbooten genutzt. Die heutigen Binnenmotorschiffe im Euro Format mit ca. 110 Meter länge haben die Schleusen überholt und passen hier nicht mehr. So kommt der Kanal nur für die noch wenigen verbliebenen kleinen Frachtschiffe.in Betracht.


Viele kleine Dörfer laden zum verweilen ein. Fernab jeder Hektik schöne Möglichkeiten auszuspannen. (Sind nicht mit dem Ferienflieger zu erreichen). Alles ruhig und exlusiv.


Da würden sich alle von Seekrankheit befallenen Mitmenschen gerne hin versetzen lassen. Leichtes Motorbrummen im "Keller", ist wenig störend. So erholsam ist die Binnenfahrt. MERKE: Die Binnenschifffahrt ist die Seefahrt auf dem Land!


 

 

 

 

Am Samstag, 20.7. kommen wir um 15.40 Uhr in Lauenburg an und haben den ELK (Elbe-Lübeck Kanal) hinter uns. Da wir hier bei dem Wassersport Club Lauenburg schon öfter zu Gast waren, kennen wir uns aus und belegen den letzten freien Liegeplatz für unsere Bootsgröße. Die Hafenmeistertätigkeit wird wechselnd ehrenamtlich von Clubmitgliedern übernommen. Wir sind gerne hier. Viel Später auf unserer Rückreise lernen wir auf einem gemeinsamen Liegeplatz bei Bad Essen zufällig auch den 1. Vorsitzenden des Clubs kennen.

 

 

 

 

Die letzten Tage hatten wir über Tag Temperaturen bis über 40 Grad in der Sonne. Da sorgt ein Gewitter für etwas Erfrischung. Aber das ist den Miezen schlecht zu erklären. Bei jedem Donnerschlag suchen sie Schutz bei ihren Menschen.


Lauenburg ist eine alte Stadt an der Elbe. Die Unterstadt besteht fast nur aus uralten Häusern. Alles ist hier sehr liebevoll restauriert. Ein wirklich lohnendes Reiseziel und für uns zu schade, daran vorbei zu fahren. So machen wir uns bei Temperaturen von ca. 40 Grad, immer den Schatten suchend, zu einer Besichtigungstour auf den Weg.



Viele liebevolle "Kleinigkeiten", hier aber ein Gewichtiges zieren das Hafen- und Stadtbild

 

Ein alter Schaufelradantrieb. Einige Werftbetriebe sind noch aktiv und erledigen Arbeiten selbst an 100 Meter Schiffen. Schaufelradantriebe sind aber noch bei einem Ausflugschiff zu erleben. Original, noch mit einer richtigen Dampfmaschine ausgestattet werden Ausflugsfahrten bis nach Hamburg angeboten.

 

Zur unserer Zeit ist die Elbe stromaufwärts nur bis Lauenburg mit Schiffen zu befahren. Die Elbe oberhalb ist wegen Niederigwasser nicht passierbar. Für uns kein Problem, den wir müssen nur ca. vier Kilometer Stromabwärts und können dann in den Elbe Seiten Kanal (ESK)


Wie aus einem Märchen. Aber alle Häuser sind bewohnt und beispielhaft liebevoll restauriert. Zu jedem Haus gibt es eine eigene Geschichte.

 


Nicht nur für Liebhaber alter Bauwerke ein interessantes Reiseziel. Wohnwagen und Reisemobilstellplätze sind mit guter Ausstattung direkt am Yachthafen Lauenburg.


Hmmmmm, hat sich meine "Kapitäneuse" echt verdient. Die Preise überraschen. Ganz normal, auch am Sonntag. Keine Touristenfallen.



 

Bei so guter Beschilderung darf das Navi ruhig Zuhause bleiben.


Vier Kilometer Elbabwärts geht es links ab in den Elbe Seiten Kanal (ESK). Nach einer guten Stunde ist das Schiffshebewerk Scharnebeck voraus. Eine Kammer wird umgebaut und so kann es schon einmal zu längeren Wartezeiten kommen. Die Regel ist, das Sportboote gemeinsam nach Platz in der Kammer mit Berufsschiffen geschleust werden. Den gewaltigen Höhenunterschied schaft das Schiffshebewerk in nur knapp 10 Minuten. Jede Kammer hat eine Wanne von über 100 Meter länge. In dieser Wanne werden die Schiffe schwimmend nach oben gehoben und können an der gegenüber liegenden Seite in den oberen Kanal ausfahren. Ein beeindruckendes technisches Bauwerk.

 

Ganz schön hoch, aber es ist noch immer gut gegangen.

 

Oben angekommen. Gleich öffnet das Tor und wir können in den oberen Kanal fahren. Von hier aus sind dann bis Hannover keine Schleusen im Weg die uns aufhalten.

 

 

 

 

 

Noch immer haben wir es mit Temperaturen von über 40 Grad zu tun. Da sind unsere Bordtiger genau so platt wie wir. Zum Abkühlen haben wir einige Festmachleinen nass gemacht. Das ist für unsere Tiger eine kleine Erfrischung. Die Armen können ja ihr Fell nicht ausziehen. Wer ist schon im Hochsommer von einem Pelzmantel begeistert?


 

 

 

 

Über den Mittellandkanal (MLK) sind wir über Hannover und Braunschweig der Heimat näher gekommen. Das letzte Stück geht über den Dortmund Ems Kanal (DEK). In Münster entsteht der Eindruck, das die halbe Stadt an den Kanal zum Schwimmen gekommen ist. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Das Problem kann sein, das ein Schwimmer in den toten Winkel des Schiffs gerät und für den Rudergänger nicht sichbar ist. Durch unsere Aufmerksamkeit ist aber keiner der Schwimmer zu Schaden gekommen.


Noch ein paar Grade mehr und es werden Platzkarten für den Kanal ausgegeben.

 

Es ist geschafft. Wir haben unseren Heimathafen Rünthe ohne Blessuren erreicht und auf dem Wasserweg 1472 Km zurückgelegt. Für diese Distanz hat unser Schiffsdiesel 943 Liter geschluckt. Der Motor mußte 163 Betriebsstunden arbeiten. Der Stundenverbrauch ist ca. 5,5 Liter. Für diese Reise wurden 1 Mal die beiden Dieselfilter für den Motor erneuert. Die zugelassenen Geschwindigkeiten auf den Kanälen ist zwischen 8 - 12 Km /Stunde. Gerne geben wir unsere gemachten Erfahrungen an Interessierte weiter.